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Highway der Empfängnis
Highway der Empfängnis - Teil 1Highway der Empfängnis - Teil 2Highway der Empfängnis - Teil 3

Highway der Empfängnis - Teil 2

Liebe Frauen,
ein solches Posting mit einem solchen Titel gibt es schon lange.
Damals war es als Antwort gedacht für eine einzige Frau,
der ich eben mal so schnell die wichtigsten Eckpunkte für eine gesunde Kinderwunscharbeit aufschreiben wollte.

Im Prinzip hat sich das bis heute nicht geändert.
Im Prinzip lese aus den vielen Postings und emails immer die gleiche Frage:

Liebe Biggi,
was mach denn nun aber ICH!!??

Diese Frage ist nur all zu verständlich.

Und in einem 2. Teil des ursprünglichen „Highway“- Postings möchte ich nun versuchen,
einen typischen Weg einer Kinderwunschfrau , wie er sich hier im Forum oder während der Seminare aufzeigt, noch einmal kurz darstellen.

Problematisch ist, dass ich dies ja doch immer aus der Sicht der Therapeutin tue.
Ich kann euch also nur die eine Hälfte aufschreiben.
Für die „andere“ Hälfte bitte ich alle Forumsfrauen, mich zu ergänzen, damit es am Ende dann hoffentlich ein einigermaßen rundes Bild wird.
(Also Mädels, traut euch. Bitte!)

Was mag das wohl für ein Gefühl sein, wenn man zum ersten Mal in diesem Forum liest?
Wo mag die Frau wohl herkommen, die hier liest?

Kommt sie vielleicht aus dem Hauptforum?
Hat sie vielleicht die Mühlen der modernen Fortpflanzungstechnik durch, und sich entschieden, so nicht weiter zu machen?
Hat ihr Arzt ihr vielleicht den Besuch einer Kinderwunschpraxis angeraten, sie möchte aber lieber erst mal verstehen und schauen, ob es nicht noch andere Wege gibt?
Oder möchte sie beide Wege kombinieren?
Liegen vielleicht chronsiche Krankheiten vor?

Wir alle wissen, wie alle hier sind sehr individuelle, mit vielen individuellen Geschichten, und treffen uns hier ebenso individuell, und doch ganz einfach eben von Frau zu Frau.

Wenn wir hier vielleicht zum ersten Mal auf diese Seiten stoßen, bringen wir auf jeden Fall jede für sich eine ganz private Geschichte mit,
stehen vor der Tür mit all unseren Hoffnungen und Ängsten.

Viele der Informationen, die mal hier liest, sind neu, und vor allem so ganz anders.
Da ist es logisch, dass sich viele Fragen auftun.

Als erstes stürzen sich die meisten Frauen auf das „Neue“ Arzneimittel.
Das ist vertraut. Und scheint so normal!
Es ist eine ganz natürliche Logik: wenn ich dorther komme, wo man meine Empfängnis mit Hormonpräparaten und vielleicht Chirurgie provozieren wollte- dann macht es Sinn, in diesem Prinzip zunächst einmal zu bleiben, und meine „chemischen“ Arzneien mit „natürlichen“ Arzneien zu ersetzen.

Und weil es in der Schulmedizin so schön viele Arzneien gibt,
tausche ich sie am besten aus, gegen viele „natürliche“ Arzneien.


Liebe Frauen, das ist ein ganz wunderbarer Schritt.
Es ist viel gewonnen, wenn der Körper dem Bombardement an Hormonpräparaten nicht mehr ausgesetzt sein muss.
Dafür muss man nicht viel verstehen, seine Gesundheit und Gesundwerdung noch nicht so gut begreifen. Es klingt gut, fühlt sich gut an und IST gut.
Und ein gangbarer erster Schritt.

Jede Frau stellt sich am Anfang daher diese eine Frage: Sepia – auch für mich?

Die Antwort ist : Ja!
So, wie man ein Pflaster auf eine Schnittwunde am Finger klebt, so wie man hinterher ein Paar Kügelchen Arnika C 30 nimmt, so ist es schlichtweg eine bewährte Indikation für die Sepia, wenn man einen unerfüllten Kinderwunsch hat.
Es ist egal, wann man sie nimmt.
Und man sollte ihr Zeit lassen zum wirken.
Sie kann locker 6 oder 12 Monate wirken.
So , dass man, wenn man geduldig wäre, ein oder zweimal im Jahr jeweils eine Gabe von 10 Kügelchen Sepia bräuchte.
Nun sind aber Kinderwunschfrauen nicht geduldig. Und es zeigte sich, dass sie die Kügelchen viel öfter nahmen, nämlich einmal im Monat – und wieder hat die Erfahrung gezeigt, dass dies nicht falsch ist, die Schwangerschaftsmeldungen bestätigten dies.

Wer sich also für die Sepia entscheidet, hat freie Auswahl.
Die meisten Frauen nehmen sie heute einmal im Monat.
Sie wirkt aber länger, von ganz allein.
Es ist gut, wenn hier jede Frau in sich hineinhört, und ein Gefühl dafür entwickelt, wann sie die Sepia wiederholen möchte.

Man gibt ein homöopathisches Mittel immer solange, bis es wirkt,
Wenn es wirkt, stört man es nicht,
hört es auf zu wirken, dann wiederholt man sein Mittel.

Mit dieser Regel und euren Gefühl im Team dürftet ihr also goldrichtig handeln.

Manche Frau mag hier gar sehr vorsichtig sein : Ist es nicht gefährlich, ein homöopathisches Mittel zu nehmen, ganz ohne eine homöopathische Anamnese, noch dazu in einer so hohen Potenz???

Nein, das ist es nicht.
Einzige Ausnahme bilden hier Personengruppen, die an Krankheiten leiden, die von sich aus eine strenge Indikationsstellung aller Arzneien an sich mit sich bringen. Ich denke da an Epilepsie, Psychosen, Menschen unter Dauermedikation.....
Hierunter fallen auch Frauen, die Schilddrüsenhormone nehmen, für sie gibt es einiges zu beachten, ich habe darüber in der HP geschrieben.

Wenn ich mich für eine Arnika als „Verletzungsmittel „ entscheide, dann brauche ich dazu auch keine homöopathische Erstanamnese. Setzt man die Sepia ebenso ein, wie die Arnika, also als bewährte Indikation, dann braucht man auch keine Anamnese dafür. Die Sepia als Mittel an sich, wie auch ihre „hohe“ Potenz ist so eine bewährte Indikation. Hier sind schlichtweg die Erfahrung und der Erfolg dieses Mittels Grund genug, es jeder Kinderwunschfrau anzuempfehlen.

Jede Frau sollte wissen, dass sie, wenn sie sich vielleicht dafür entscheidet, einen Homöopathen aufzusuchen, dieser ihr vermutlich nicht zur Sepia rät. Denn wer zum Homöopathen geht, wird dort auf die Gesamtheit seiner Symptome behandelt, und nicht nach bewährten Indikationen. Nach der Gesamtheit der Symptome ist dann das Ergebnis in der Regel ein anderes, als wenn man nach bewährten Indikationen heilt.

Bewährte Indikationen sind eigentlich die Grundlage für jede homöopathische Selbstbehandlung. In jedem Büchlein, das unter „Homöopathie für Jedermann“ fällt, sind sie zu finden. Diese Büchlein gibt es schon seit über 150 Jahren, bis zum Kriegsbeginn stand in jedem Haushalt ein solches Büchlein.

Ich weiß, das übersteigt jetzt die „Einsteigerfragen“, ich habe es aber einmal der Vollständigkeit halber erwähnt, denn früher oder später tauchen solche Fragen auf.
Nun habt ihr sie erklärt bekommen, und wundert euch dann vielleicht nicht mehr so, wenn euer Heilpraktiker ein gaaaanz anderes Mittel für euch aussucht.
Es ist ein normales und richtiges Phänomen unterschiedlicher homöopathischer Methoden und Anwendungsweisen. Jeder Homöopath beherrscht sie natürlich beide. Das eine ist das do-.it-yourself- Paket, das andere das des Therapeuten.


Nun aber zurück zu den ersten Überlegungen.

Unsere gute Sepia mag unser „erstes „Mittel der Wahl“ sein.
Bevor man sie aber nimmt,
eröffnet man die „homöopathische Kur“ stets mit einem „psorischen“ Mittel.
In den meisten Fällen hier im Forum sind das Aconitum C 30 oder Nux vomica C 30.
Das ist einfach ein Grundsatz der Homöopathie.
Man kann sich für beide Mittel entscheiden, oder nur für eines von ihnen.
Sozusagen als „Vormittel“ für die Sepia.

Anders ist es, wenn eine „Causa“ vorliegt.
Also ein denkbarer Grund, weshalb denn unsere Empfängnis blockiert scheint.
Man schaut hierfür in die Vergangenheit des „Patienten“ und prüft hier.
Möglich wären :
Fehlgeburt (-en)
Traumen, körperlich oder seelisch,
Geburt (en)
Operationen,
Narkosen,
Arzneimittelabusus (eine regelmäßige Pilleneinnahme würde als solche gelten, ebenfalls Vollnarkosen)
Auch Transfers oder andere chirurgische oder medikamentöse Eingriffe der üblichen Kinderwunschbehandlung

Hier werden unsere beiden Mittel, Aconitum und Nux vomica aus einem ganz anderen, viel wichtigeren Grund genommen. In der Homöopathie geht an einer Causa gar nichts vorbeiJ
Beide Mittel sind in der „Erstversorgung nach Fehlgeburt“ enthalten.
Und das wird logisch, wenn wir den seeelischen Schock mit Aconitum, das körperliche Trauma mit Arnika, und die ganzen Arzneien, die wir bekamen, mit Nux vomica behandeln.

Die Behandlung einer Causa, also einer Ursache, ist eine eigene, in sich abgeschlossene und sehr wichtige Behandlung!
Jede Frau sollte vor der Sepia ein psorisches Mittel nehmen.
Diejenigen unter uns aber, die eine solche Causa in ihrer Vorgeschichte (und das sind die meisten) haben, sollten sich sehr bewusst darüber sein, dass sie zunächst diese Causa behandeln.
Und sich dann – hoffentlich -hierfür auch einige Wochen Zeit lassen.
Diese Mittel heben alte Blockaden auf und können ganz wunderbar wirken, wenn man ihnen die Zeit dafür lässt, und gut hinschaut.

Erst, nach dem wir die Causa behandelt haben, sollten wir uns der Sepia zuwenden.

Die Sepia wäre dann hier ein gänzlich neuer, eigener Abschnitt in der homöopathischen Kinderwunschbehandlung.


Vielleicht habt ihr gerade eure Sepia genommen.
Und wartet nun auf Godot? J

Wer noch keine Erfahrung mit homöopathischen Mitteln hat, der muss vermutlich erst lernen, sich ganz anders zu beobachten.
Wichtig ist es, hier nicht nur zu sehen, ob man schwanger wird , oder nicht,
ob der Zyklus sich ändert, oder nicht,
viel entscheidender sind anfänglich die allgemeine Befindlichkeit, wie Schlaf, Gemüt, Appetit, Verhalten.
Mehr dazu findet ihr unter: Homöopathie: Sepiawirkung.

Frauen, die schon sehr lange im Forum sind, empfehle ich manchmal ein anderes Mittel.
Die Reaktion ist meist die selbe: Ich bekomme x emails mit der Frage: Kann ich dieses Mittel auch nehmen??? Die Frage muss dann Nein lauten.
Gewiß, es gibt mehrere ganz großartige Kinderwunschmittel in der Homöopathie.
Aber außer der Sepia sollte man kein anderes von ihnen einfach so als bewährte Indikation einnehmen. Diese anderen Mittel gibt man aufgrund eines Miasmas (einer Grunderkrankung des Körpers oder manchmal einer ganzen Familie, ihr seht, hier sind wir schon ganz dicht an der systemischen KinderwunschaufstellungJ ) oder aufgrund der gesamtheit der Symptome.

Es ist so: Viele Frauen kenne ich persönlich, kenne ihren Weg schon lange. Hier kann es – ausnahmsweise- einmal vorkommen, dass ich eine Empfehlung gebe. Eine solche ist aber immer sehr individuell und nicht für „alle „ gedacht.

Wenn man mit dem homöopathischen „Einstieg“ durch ist, wird die nächste große Frage vielleicht sein:
Was ist denn mit Phytohypophyson (PHL),
kann ich das auch nehmen?
Kann mein Mann das Nehmen?

Bitte lest die entsprechenden Kapitel in der HP.
Nur so mal grundsätzlich: Ich würde zunächst einmal die Sepia kennen lernen. Schauen , wie sie wirkt, was sie mit mir tut.
Und wenn nach vielleicht 2-3 Monaten der Zyklus sich noch immer nicht auf den Weg gemacht hat, sich zu normalisieren (damit meine ich nicht !! dass er „angekommen „ sein muss), dann kann man drüber nachdenken, mit PHL noch mal direkt auf die Hypophyse und somit auf den Hormonhaushalt einzuwirken.

PHL für sich allein wirkt schon ganz wunderbar.
An Komplexmitteln ist es sicherlich das wirkungsvollste und vernünftigste auf dem Markt.
Aber es wird nicht die Kraft und die Tiefe erreichen, wie die oben genannten Mittel in der Causa-Behandlung und die Sepia an sich.

Während die Sepia tief in unseren Körper und seine „Krankheitsgeschichte“ einzugreifen vermag, werden Mittel wie PHL und Bryophyllum immer nur Additive sein, die ein erst mal in Gang gesetztes Heilbestreben unseres Körpers sehr wohl unterstützen, nicht aber ersetzen können.

So ihr Lieben,
ich merke jetzt nicht nur, wie umfangreich eine solche Einleitung ist,
ich merke auch, wie überfällig sie war.

Ich werde weiterschreiben, jetzt aber werde ich müde,
und muss mal zwischendurch was anderes tunJ

Ich verspreche euch, ich mache weiter.
Belassen wirs also erst mal bei einer – weiteren – homöopathischen Einführung.

Lieber Gruss
Biggi