Posting 18. Februar 2003
"Kleine Ergänzung: Die Rolle der Väter"
Hallo, ihr Lieben,
ich möchte zunächst noch etwas Wichtiges ergänzen.
Es geht um die Frage: Wohin bewegen sich denn unsere Kinderseelen?
Ich beschrieb es ja bereits: Wir versuchten so einiges. Zunächst stellten wir die Fruchtbarkeit auf. Sie aber hatte keinen Einfluss darauf, wann das Kind kommt, wie und zu wem.
Wir stellten die Gebärmutter auf, den heiligen Raum, das Leben an sich. Aber auch hier lernten wir zwar, kamen aber ebenfalls zu keinem vernünftigen Ergebnis.
Um so erstaunter waren wir, als das Kind sich zur Empfängnis direkt in die Arme des Vaters warf. Dies untermauerte die Wichtigkeit der Väter, und das ist gut so. Aber wir mussten für eine gewisse Zeit annehmen, dass die Kinder grundsätzlich zu den Vätern kommen. Und das war eine Fehlannahme.
Wenn wir in der systemischen Kinderwunschaufstellung verstärkte Aufmerksamkeit auf die Familienlinien beider Elternteile legten, konnten wir folgendes erkennen:
Es scheint Kinder zu geben, die offensichtlich aus einem dieser Linie hervorgehen, die dort zu Hause zu sein scheinen. Die Kinder spüren dies ganz deutlich. Sie formulieren es. Und auch die Ahnen in den Linien fühlen sich eng verbunden. Meistens spüren die Großeltern und Urgroßeltern und noch ältere Generationen sich enger mit dem Kind verbunden, als der eigentliche Elternteil. Sie können es einfach besser sehen, als die jüngeren Generationen.
Es ist also nicht so, dass die Kinder generell dem Vater in die Arme plumpsen.
Es ist so, dass die meisten Kinder eine Affinität zur Linie entweder des Vaters oder der Mutter haben. So könnten wir sagen, sie werden angezogen vom jüngsten Familienmitglied der Linie, aus der sie stammen.
Fehlgeborene und verstorbene Kinder kehren dann übrigens auch in die Arme der Ahnen dieser Linie wieder zurück.
So kann die Konstellation der kindlichen Geschwister in den Familien also ganz unterschiedlich sein. Manches Kind kommt aus der väterlichen Linie, manches aus der mütterlichen. Und wieder andere Kinder sagen. Sie kämen aus keiner dieser Linien, sie kämen nur für sich.
Dies wollte ich schon lange einmal korrigieren.
Die Wichtigkeit der Väter aber bleibt. Damit eine Empfängnis stattfinden kann, brauchen wir sie stark, an der Seite ihrer Frauen und vor allem IN ihrer Rolle als Mann und Vater.
Ist die Position einer Frau so, dass sie Vorbehalte hegt gegen ihren Mann als Kindesvater , oder Beschützer, dann wird das Kind nicht kommen wollen.
Das kann auch umgekehrt so sein, der Vater sich z.B. darum sorgt, dass die Mutterschaft seiner Frau eine zu große Bürde für sie wäre.
Und – und das ist von immenser Wichtigkeit – es ist notwendig, dass die Ahnen der Linien eine gesunde und offene Position zu den Kindeseltern haben. Ist dies nicht der Fall, können sie so einiges blockieren.
Aber dies wissen wir ja schon lange.
Und sind längst dabei, uns mit unseren Müttern auszusöhnen. Um noch einmal von ihnen selbst zu hören:
„Meine liebe Tochter, meinen Segen für diesen wunderbaren Mann und ein süßes kleines Baby, den hast du!“
Lieber Gruss
Biggi