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Was ist bei der Abgabe einer Samenprobe zu beachten?

Bitte suchen Sie möglichst einen Andrologen auf.

 

Die Samenabgabe geschieht heutzutage in der Kinderwunschpraxis, beim Andrologen, im Kinderwunschzentrum oder in den Kinderwunschklinken. Oder zuhause.

 

Hier ist oft schon viel Feingefühl der Partnerin gefragt. Viele Frauen sind in der Not, ihre Männer ein wenig einer Untersuchung überreden zu müssen. Anderen Männern hingegen scheint das überhaupt nichts auszumachen, sie sehen es eher sportlich. Sollten sie das Gefühl haben, Ihrem Mann gefällt der Gedanke an eine Samenprobe in der Praxis so gar nicht, dann helfen hier nicht Druck, Vorwürfe oder vieles Reden, sondern ein angemessenes Feingefühl.

Um eine aussagekräftige Bewertung der Spermienqualität zu erhalten, bedarf es ohnehin mehrerer Proben- lassen sie doch die erste einfach mal zuhause entstehen. Hier kann man sich in aller Ruhe mit der Angelegenheit auseinandersetzen, sich einfummeln (sorry, liebe Vera-Hilfe!) und mit den Bedingungen vertraut werden. Die meisten der Männer sind schon beim zweiten Spermiogramm von sich aus bereit, die Probe dafür in der Praxis zu gewinnen.

 

 

Zuhause:

 

Die Entscheidung, eine Samenprobe zuhause zu gewinnen, von mehreren Faktoren abhängen: In erster Linie geht es wohl um die Befindlichkeit des Mannes, denn nicht jedem will es gelingen, in fremder Umgebung einen Samenerguss hervorzurufen.  Ist ihm dies in der Praxis nicht möglich, wird man es ihm möglich machen, das Ejakulat zuhause zu gewinnen.

 

Zügig ins Labor bringen

Die zeitlichen Angaben, binnen einer welchen Frist das Ejakulat im Labor sein sollte, schwanken von Praxis zu Praxis. Ich fand Angaben zwischen 20 Minuten und 2 Stunden.

Das Ejakulat  sollte während des Transports  bei etwa 37 Grad temperiert sein, nicht unter 18 Grad oder über 40 Grad Celsius geraten, und dann binnen etwa einer Stunde im Labor sein. Beliebte Vorschläge für den Transport sind, sie in der Hosentasche zu verstauen oder im BH der Frau.

 

Manche Praxen bevorzugen Samenproben von zuhause, weil man bis heute nicht weiß,

in wie weit die Laborbedingungen sich ungesund auf das Ejakulat auswirken könnten. Einige Ärzte, die die ersten Samenproben in der Praxis erhalten haben, variieren manchmal die Bedingungen und raten zu einem Vergleich der Qualitäten von zuhause und in der Praxis.

 

 

Eines aber steht fest: Ein Ejakulat wird umso vitaler und insgesamt gesünder unter dem Mikroskop erscheinen, je frischer es im Labor ankommt.

Das gilt jedoch nicht für die ersten 20-30 Minuten, denn in dieser Zeit ist das Ejakulat noch nicht verflüssigt und könnte ohnehin noch nicht untersucht werden. So viel Zeit hat man also in jedem Fall.

 

In der Praxis

 

Üblicher ist es jedoch, die Spermien in der Praxis oder der Klinik zu gewinnen. Die Kinderwunschpraxen sind auf die Abgabe des Ejakulats eingestellt und halten angemessene Männer-Ruhe-Räume dafür bereit. Dem Paar steht es frei, zu entscheiden, ob der Mann lieber allein dort hin gehen möchte, oder aber von seiner Partnerin dabei unterstützt wird.

 

Einige Praxen bitten die Männer, im Vorfeld einer Kinderwunschbehandlung ein Spermiogramm bei einem  Ihrer Wahl Andrologen anfertigen zu lassen.

 

Viele Praxen arbeiten mit Urologen oder Andrologen in der unmittelbaren Nähe zusammen.

 

Einige Kinderwunschzentren haben eigene Andrologen im Team.

 

Doch ganz unabhängig davon, wie und wo Ihre Samenprobe entsteht: Sie werden sie- ganz so wie in vielen fröhlich-peinlichen Filmszenen dargestellt- jemanden übergeben, sprich: in die Hand drücken müssen. Machen Sie sich klar, dass da Niemand in derselben Situation wie Sie drum herum kommt und nehmen sie es am besten mit einer gehörigen Portion Humor.

 

Ob nun zuhause oder in einer Praxis, einige Dinge sind in beiden Fällen zu beachten:

 

 

Allgemein:

 

Abstinenz:

Abstinenz bitte nur für Standardisierungszwecke- niemals für den privaten Gebrauch!

 

Mancherorts wird um eine gewisse Abstinenz vor der Abgabe gebeten, meist  bewegt sich der angeratene Zeitraum zwischen 3 und 7 Tagen, diese Abstinenz gilt auch für Masturbation. Die Abstinenzfrage wird kontrovers diskutiert, doch ist es sinnvoll, sich an die Vorgaben einer jeden Klinik zu halten, damit dort intern die Ergebnisse auf möglichst gleicher Grundlage für alle Samenproben erhoben werden können.

Diese Abstinenz dient also lediglich einer standardisierten Betrachtungsmöglichkeit durch das Labor. Diese Idee sollte keinesfalls Einzug in die persönliche Sexualität erhalten,  da inzwischen wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mit der Intensität und Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs zunimmt.

Hier also bitte gut aufpassen! Ich erlebe das recht oft als ein Mißverständnis: Die Frauen fordern häufig eine solche Abstinenz auch in der Zeit vor dem Eisprung, in der Hoffnung, dass zum Eisprung hin die Spermien dann eine besonders gute Qualität haben und wirken dieser aber mit ihrem Wunsch entgegen.

 

Karenzzeit: Marginal?

Die Arbeit einer Gruppe aus South Carolina ergab die Besten Schwangerschaftsraten bei Inseminationen, wenn am Tage des hormonell ausgelösten Eisprungs Geschlechtsverkehr stattfand und die Abstinenz-Zeit des Mannes maximal 48 Stunden bis zur Insemination betrug. Eine längere „Wartezeit“  erscheint daher nicht sinnvoll.

 

 

 

Hygiene:

Gleiches gilt für das oft noch beliebte: „Reinigen Sie Hände und Penis vorher gründlich“.

Niemand vermag zu sagen, ob diese Reinigung einen Einfluss auf die Untersuchungsergebnisse haben kann. Die Reinigung sollte allenfalls mit klarem Wasser durchgeführt werden. Schon der Zusatz von Seife kann den pH-Wert verschieben. Von Desinfektionsmitteln ist ebenfalls abzuraten. In den meisten Kliniken und Praxen wird dies nicht mehr gefordert. Man geht davon aus, dass die übliche Körperhygiene ausreicht, um eine bakterielle Kontaminierung ausschließen zu können.

 

Arzneimittel

 

Einige Medikamente können die Spermienqualität beeinflussen. Daher wird angeraten, zwei Wochen vor dem Termin keine Medikamente einzunehmen. In einigen Fällen wird das nicht möglich sein. Teilen Sie dies einfach dem behandelnden Arzt mit, er wird das dann bei der Bewertung des Spermiogramms in Abzug bringen.

 

 

Birgit Zart 2010